Multiple Sklerose ist eine mehr oder weniger fortschreitende und/oder in Schüben
verlaufende noch unheilbare Lähmungs-Erkrankung des Zentralnervensystems , deren Ursachen noch nicht
vollständig erforscht ist.
Zur Anatomie und zur Physiologie (Funktion) des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem
besteht u.a. aus dem Gehirn (Encephalon) und dem Rückenmark (Myelon). Man kann das Zentralnervensystem
mit einer grossen Elektrozentrale vergleichen. Befehle z. B. zum Gehen, Stehen, für Handbewegungen und
auch zur Funktion der einzelnen Organe werden im Zentralnervensystem gebildet und über Nervenfasern
weiter geleitet. Die unvorstellbar dünnen Nervenfasern kann man mit einer Stromleitung vergleichen,
durch die Befehle und Signale weiter geleitet werden. Die Nervenfasern besitzen, würde man sie
aneinanderreihen, eine Länge von ca. 1 Million Kilometern (!!!)
Die Nervenfasern (Axone) des Zentralnervensystems besitzen ebenso wie ein
Elektrokabel eine Isolierschicht. Diese Isolierschicht bezeichnet man als Markscheide.
Diese Isolierschicht (Markscheide) besteht aus einer Eiweiss/Fettsubstanz.
Die Substanz der Isolierschicht (Markscheide) wird als Myelin bezeichnet.
Eine ordnungsmässe Funktion der Nervenfasern ist nur möglich, wenn die Isolierschichten (Markscheiden)
intakt sind.
Der Krankheitsvorgang bei der Multiplen Sklerose.
Es entzünden sich im Zentralnervensystem die Isolierschichten (Markscheiden) der Nervenfasern an einer,
mehreren oder vielen Stellen.
Die Markscheiden schwellen an, quellen auf und zerfallen schliesslich, wenn nicht von selbst oder durch
Medikamente eine Heilung der Entzündung erfolgt, zu Narben.
Die betroffene Nervenfaser wird im Bereich der Entzündung hart und narbig = sklerotisch.
Daher spricht man von Sklerose, und da das an vielen multiplen Stellen geschieht von
MULTIPLER SKLEROSE .
Man spricht auch von einer Entmarkung der Nervenfaser, d.h. die Nervenfaser verliert ihre Isolierschicht
. Die entzücndeten und/oder vernarbten Stellen fliessen zusammen und bilden größere Herde. Diese
größeren entzündeten und/oder vernarbten Stellen bezeichnet man dann als Plaques.
Die Plaques, kann man von einer Grösse von 2 mm an aufwärts, bei der Kernspintomographie feststellen,
und dabei auch zwischen frischen und alten Plaques unterscheiden. Die Plaques stellen sich in der
Kernspintomographie als weiße, oft kreisrunde Stellen dar, in denen keine Hirnsubstanz mehr erkennbar
ist. Die entzündete oder später vernarbte Nervenfaser kann ihre Funktion nicht mehr wahrnehmen.
Je nach Art und Anzahl der befallenen Nervenfasern kann es dann bei dem Betroffenen zu folgenden
Symptomen kommen:
Symptome der MS.
Es kann nur eine kleine Zahl von Symptomen aufgeführt werden. Das Zentralnervensystem steuert fast
alle Funktionen des Körpers. MS ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems.
Deshalb ist bei MS eigentlich nichts unmöglich.
Sehstörungen, die dann auftreten, wenn der Sehnerv oder Teile des Sehnervs betroffen sind.
Diese Sehstörungen sind nicht durch eine Brille zu korrigieren, bilden sich aber evtl. wieder zurück,
wenn der befallene Sehnerv sich wieder erholt.
Blasenstörungen in Form von Starthemmung bei dem Versuch die Blase zu entleeren oder Harndrang bis zur
Unfähigkeit, die Blasenentleerung überhaupt kontrollieren zu können. Blasenstörungen treten dann auf,
wenn die Steuerzentrale im Gehirn oder im Rückenmark von der Entzündung und/oder Vernarbung betroffen
sind. Die Starthemmung zur Blasenentleerung bezeichnet man als Harnretention. Die teilweise oder
völlige Unfähigkeit, die Entleerung der Blase ausreichend kontrollieren zu können, bezeichnet man als relative,
teilweise oder völlige Harninkontinenz.
Parästhesien = Sensibilitätsstörungen in Form von Kribbeln, Taubheit, Pelzigsein an einer oder mehreren Stellen
des Körpers. Die Betroffenen haben das Gefühl von "Eingeschlafensein" von Gliedern oder Gelenken oder das Gefühl,
als hätten sie z.B. einen strammen Verband um das Knie oder einen dicken Handschuh an, oder sie haben das Gefühl,
als hätten sie z.B. vom Zahnarzt eine Betäubungsspritze erhalten und fühlen ihre Zunge, ihre Lippe oder ihre Wange
nicht mehr.
Ataxien = Bewegungsunsicherheiten durch den Wegfall regulierender Einflüsse des Zentralnervensystems. Das heißt,
der Betroffene schwankt und geht wie ein Betrunkener. Manche MS-Kranke schleifen mit den Füssen über den Boden,
bleiben an kleinsten Unebenheiten oder Teppichkanten hängen und haben das Gefühl wie Blei oder Beton in den Gliedern.
Das Nichtmehrhochbekommen oder Schlechterhochbekommen der Füsse bezeichnet man als Fußheberparese.
Intentionstremor, das heißt Zittern der Hand, des Armes und/oder der Finger bei gezielten Bewegungen, in
fortgeschrittenen Fällen auch Zittern des Oberkörpers, der Beine und/oder des Kopfes.
Verkrampfungen in Form von meist spastischen mehr oder weniger unvollständigen Lähmungen. Dabei kann sich z.B.
die Hand zur Faust schliessen oder die Beine werden angezogen und können nicht mehr oder nur noch mühsam gestreckt
werden.
Ein Teil der Betroffenen hat Schmerzen. Z.B. in den Beinen oder im Rücken oder auch Kopfschmerzen, ohne das sich
an der schmerzenden Stelle eine Ursache für den Schmerz finden lässt. In solchen Fällen ist evtl. das Schmerzzentrum
im Zentralnervensystem von der MS befallen und wertet dort Signale vom Körper falsch, nämlich als Schmerzen aus oder
täuscht dem Betroffenen Schmerzen vor, wo gar keine sind. Der Betroffene aber empfindet tatsächlich Schmerzen. Da
diese Schmerzen aber tatsächlich nicht an der Stelle vorhanden sind, wo sie empfunden werden, sondern dem Betroffenen
die Schmerzen nur von seinem Schmerzzentrum vorgetäuscht werden, sind die üblichen Schmerzmittel in diesen Fällen oft
wirkungslos.
Die vorgenannten Symptome kommen bei MS vor, müssen sich aber nicht zwangsläufig einstellen und/oder können auch ganz
ausbleiben.
Verlauf der MS . Die MS ist weitgehend unberechenbar.
Im Frühstadium überwiegt ein schubförmiger Verlauf, d.h.die Symptome treten nur in Schüben auf. Die Schübe und damit
die Symptome bilden sich teilweise von selbst und zum Teil auch unter einer medikamentösen Therapie wieder zurück.
Dabei kann man nicht sagen, ob sich Schübe und Symptome unter dem Einfluss der Medikamente zurück gebildet haben oder
sich auch von selbst wieder zurück gebildet hätten. Man kann und sollte aber nicht riskieren, ob sich Schübe und
Symptome von selbst wieder zurück bilden, sondern einen Schub unbedingt behandeln.
Später bleibt dann oft von jedem Schub etwas zurück, oder es kommt in einem Teil der Fälle zu der mehr oder weniger
schnell oder langsam fortschreitenden Form.
Die fortschreitende Form bezeichnet man als chronische Progredienz. Und auch die chronische Progredienz kann noch
durch Schübe verstärkt werden.
Es gibt auch sehr milde Verlaufsformen mit nur einem oder wenigen Schüben und nur ganz wenigen milden Symptomen, die
Jahre oder Jahrzehntelang nichts oder kaum etwas von ihrer MS spüren.
In fortgeschrittenen Fällen ist der MS-Kranke infolge seiner meist spastischen Lähmungen auf fremde Hilfe und die
Benutzung von Gehhilfen oder eines Rollstuhles angewiesen.
Die Krankheit kann sich auch in sogenannten stummen Regionen des Gehirns abspielen, d.h. in Bezirken, die an der
Steuerung der Bewegungen nicht teilnehmen.
So gibt es einen voll arbeitsfähigen Autoschlosser, bei dem im Wege der Kernspintomographie massive weiße Flecken im
Gehirn nachgewiesen wurden. Das sind die Stellen, an denen die Entzündung abgelaufen ist und Hirnsubstanz durch die
MS zugrunde gegangen ist.
Bei einem anderen MS-Kranken wurde in der Kernspintomographie nur ein kleiner Herd nachgewiesen. Gleichwohl sitzt der
Betroffene mit verkrampften Händen fest im Rollstuhl, hat keine Kontrolle über seine Blase und ist ständig auf fremde
Hilfe angewiesen.
Die Diagnose !
Wenn die Diagnose MS gestellt werden kann, ist die Krankheit Multiple Sklerose bereits vorhanden. Das heißt, es ist
bereits zu Schädigungen der Nervenfasern durch die Krankheit MS gekommen.
Die Diagnose wird gestellt aus der Untersuchung des Nervenwassers und dem Vorhandensein der typischen
Krankheitssymptome und den Nachweis von MS-Herden durch die Kernspintomographie. Oft vergehen seit dem Auftreten der
ersten Symptome Jahre bis die richtige Diagnose gestellt wird.
Flüchtige Sehstörungen durch die Entzündung der Sehnerven im Rahmen der MS bekommt oft nur der Augenarzt zu Gesicht.
Der Augenarzt verordnet dann evtl. eine Brille, die eines Tages nach dem subjektiven Eindruck des Patienten nicht mehr
benötigt wird, nachdem sich die Entzündung des Sehnervs wieder zurückgebildet hat. Oft wird die verordnete Brille
überhaupt nicht benötigt. Denn eine Fehlsichtigkeit durch die Entzündung des Sehnervs lässt sich durch eine Brille
weder korrigieren noch beeinflussen.
Mit Störungen beim Gehen, oder wenn plötzlich ein Bein nachgeschleppt wird stellen sich die Kranken oft beim Orthopäden
vor. Mit Störungen der Blase gehen die Kranken zum Urologen. Ärzte verschiedener Disziplinen bekommen den Kranken zu
sehen und therapieren die vermeintlichen organischen Störungen nach ihren Kräften und ihrem Wissen. Die Symptome
ändern sich dadurch aber oft nur wenig, weil sie MS-bedingt sind. Gar nicht selten wird der Kranke dann zum Simulanten
abgestempelt und zum Psychiater überwiesen.
Der Psychiater ist meist gleichzeitig Neurologe und sollte schon bei den entsprechenden, wenn auch manchmal nur
verwaschenen Symptomen an die Diagnose MS denken. Trotzdem kommt es auch hier noch zu Fehldiagnosen und der Kranke
erhält Glückspillen in Form von Psychopharmaka. Die Psychopharmaka sind oft mit der Nebenwirkung Ataxie
(starke Bewegungsunsicherheiten)und/oder Tremor (Zittern) und anderen MS-typischen Beschwerden behaftet.
Unter der Gabe von Psychopharmaka auftretende MS-typische Beschwerden werden dann als Nebenwirkung der Medikamente
verkannt. In Wirklichkeit handelt es sich hier um MS-typische Symptome, die allenfalls durch die Psychopharmaka mit
der entsprechenden Nebenwirkung noch verstärkt werden.
Wenn dann eines Tages doch die richtige Diagnose MS gestellt wird, bricht oft für den Betroffenen eine Welt zusammen.
Ausserdem wurde viel kostbare Zeit vertan, vom Krankheitsbeginn bis zur
Diagnosestellung. Zeit, in der man die MS hätte bekämpfen können.
Die Blut-Hirn-Schranke, Anatomie und PhysiologieBlut-Hirn-Schranke = Gesamtheit von Strukturen, die zwischen dem
strömenden Blut des Körpers und dem Gewebe des Zentralnervensystems liegen. Die Blut-Hirnschranke spielt eine Rolle
bei Austauschvorgängen von Stoffen zwischen Blut und Nervenzellen und dient dem Schutz der Zellen und Fasern des
Zentralnervensystems vor schädlichen Stoffen. Der Schutz ist allerdings nicht vollkommen. So können gewisse Gifte
und auch Alkohol die Blut-Hirnschranke überwinden. Könnte Alkohol die Blut-Hirn-Schranke z.B. nicht überwinden,
so hätte der Genuss von alkoholhaltigen Getränken keinerlei Einfluss auf das Befinden des Menschen. Man könnte dann
weder leicht angeheitert, noch beschwipst und schon gar nicht betrunken werden.
Die LymphozytenDie Lymphozyten sind ein Teil der körpereigenen Immunabwehr. Sie spielen eine Rolle bei der Bekämpfung
von Krankheiten, insbesondere bei Viruserkrankungen. Lymphozyten bilden auch die Gedächtniszellen. Die
Gedächtniszellen unter den Lymphozyten können sich einen bestimmten Krankheitserreger merken. Tritt dieser
Krankheitserreger z.B. nach Jahren noch einmal auf, so werden die Gedächtniszellen unter den Lymphozyten den
Krankheitserreger erkennen und sofort vernichten. Diesen Gedächtniszellen unter den Lymphozyten ist es zu verdanken,
dass wir nur einmal im Leben z.B. an Masern, Diphterie oder Keuchhusten erkranken können. Das macht auch den Sinn von
Impfungen aus, bei denen ein abgeschwächter oder abgestorbener bestimmter Krankheitserreger in den Körper gebracht
wird. Lymphozyten lernen diesen Krankheitserreger kennen und werden ihn beim späteren ernsthaften Auftreten sofort
wiedererkennen und vernichten.
Ursache der MS und Vorgang bei Beginn der Erkrankung.
Die MS selbst ist nicht erblich, aber die Erbanlage muss nach heutigen Erkenntnissen vorhanden sein. Jeder trägt
die Anlage für irgendwelche Krankheiten in sich. Es muss nach heutigen Vermutungen Jahre oder Jahrzehnte vor Beginn
der Erkrankung MS eine Virus-Erkrankung abgelaufen sein. Von dieser Viruserkrankung ist eine Information wie ein
Stempel im Zentralnervensystem zurückgeblieben. Das können evtl. Masern oder auch der Coxsackie-Virus sein.Der
Coxsackie Virus hat einfach diesen Namen. Der Coxsackie macht üblicherweise eine Darminfektion, aber nicht jede
Darminfektion ist ein Coxsackie und nicht jeder Coxsackie hinterlässt eine Information wie einen Stempel im Gehirn.
Das gleiche gilt für Masern oder andere Viruserkrankungen. Weiter ist Voraussetzung für die Erkrankung an MS, dass
die weiter oben beschriebene Blut-Hirn-Schranke krankhaft durchlässig wird und diese dann krankhaft undichte
Blut-Hirn-Schranke den auch weiter oben beschriebenen Lymphozyten (Teil der körpereigenen Abwehr) zeitweise oder
ständig Zutritt zum Zentralnervensystem gibt.
Die dann in das Zentralnervensystem eingewanderten Lymphozyten treffen auf die Information der durchgemachten
Viruserkrankung, auf einen Restgiftstoff von dem Virus. Der Restgiftstoff oder der Stempel der durchgemachten
Viruserkrankung ist für sich allein ebenso unschädlich wie der Lymphozyt allein. Der Lymphozyt versucht die
Information und/oder den Restgiftstoff der durchgemachten Viruserkrankung im Zentralnervensystem abzubauen und
greift dabei die Substanz der Markscheiden an. Da der Lymphozyt normalerweise die Blut-Hirnschranke nicht passieren
kann, erkennt er die Markscheiden (Hülle um die Nervenfaser) nicht als körpereigene Substanz.
Die körpereigene Substanz, nämlich die Markscheiden, werden daraufhin von dem myelinaggressiven Lymphozyten
angegriffen. Die Markscheiden entzünden sich darauf hin, quellen auf und vernarben schliesslich. Das ist dann die MS.
MS ist also, bevor es überhaupt zu einer Erkrankung des Zentralnervensystems kommt, eine Erkrankung der
Blut-Hirnschranke. Die Blut-Hirnschranke aber besteht aus völlig anderen Zellen als die Zellen des
Zentralnervensystems. Die Blut-Hirnschranke besteht weitgehend aus Bindegewebszellen. Das Zentralnervensystem
aber besteht aus Nervenzellen.
Daraus wurde folgendes geschlossen:
Es muss zunächst eine Gefässwandschwäche vorhanden sein. Dann wird die Blut-Hirn-Schranke, die weitgehend aus
den gleichen Zellen besteht, wie die Blutgefässe, undicht. Danach wandern Lymphozyten in das Zentralnervensystem ein.
Die Lymphozyten haben normalerweise im Zentralnervensystem nichts zu suchen. Diese Lymphozyten treffen im
Zentralnervensystem auf den Restgiftstoff oder den Stempel einer speziellen durchgemachten Virusinfektion.
Durch dies Zusammentreffen werden die Lymphozyten "scharfgemacht" gegen das körpereigene Myelin. Aus Myelin
aber bestehen die Markscheiden, die Umhüllung der Nervenfaser. Und dies Myelin wird von den "scharfgemachten"
Lymphozyten in Rahmen einer sogenannten Antigen-Antikörperreaktion angegriffen und zerstört. Das ist die MS.
Die schulmedizinische Therapie hat kein wirksames, wissenschaftlich allgemein anerkanntes Mittel, das die MS
heilen oder mit Sicherheit zum Stillstand bringen könnte.
Cortison wirkt u.a. abschwellend und entzündungshemmend. Ausserdem macht Cortison die Blut-Hirn-Schranke wieder
so dicht, wie sie es eigentlich sein soll, aber nur, so lange ein hoher Cortisonspiegel im Körper vorhanden ist.
Es gibt auch Fälle, in denen Cortison nicht wirkt. Das ist z.B. dann der Fall, wenn bereits zu viele Lymphozyten
im Zentralnervensystem ihr Unwesen treiben. Das passiert auch dann, wenn bei Auftreten eines Schubes zu lange mit
dem Beginn einer hochdosierten Cortisontherapie gezögert wird.
Andere Mittel der Schulmedizin richten sich ausschliesslich auf die Behandlung und/oder Dämpfung der Symptome.
Durch Lioresal, Dantamacrin, Sirdalud, Akatinol, Musaril soll eine durch MS entstandene Spastik gehemmt werden,
so dass die Kranken besser beweglich sind oder in den Gelenken nicht abknicken oder umknicken.
Durch Mylepsinum und Mittel, die man bei Morbus Parkinson einsetzt, soll ein evtl. vorhandener der Tremor
(Zittern) gedämft oder unterdrückt werden.
Diese auf die Symptome gerichteten Mittel bewirken hinsichtlich der Krankheitsvorgänge im Zentralnervensystem
offenbar nichts.
Alle Symptome der MS sind jedoch verursacht durch krankheitsbedingte Fehlsteuerungen des Gehirns.
Durch spezielle Krankengymnastik soll die Beweglichkeit steif werdender Muskeln und Gelenke erhalten werden,
Spastik soll gedämpft werden. Stumme Regionen im Gehirn sollen, soweit das möglich ist, lernen, Hirnfunktionen
von ausgefallenen und/oder durch die Krankheit geschädigten Hirnteilen zu übernehmen.
MS-Kranke haben einen Anspruch auf sogenannten Rehabilitations =Wiederherstellungsmaßnahmen. Davon wird reger
Gebrauch gemacht. Viele MS-Kranke begeben sich in jährlichen, teilweise auch in halbjährlichen Abständen in
MS-Fachkliniken. Diese Fachkliniken z.B. in Anholt, Hachen, Bad Laasphe u.a. versuchen ihr Bestes zu geben.
Aber es ist, zumindest bei fortgeschrittenen Fällen keine Wiederherstellung zu erreichen. Und auch der Aufenthalt
in der Fachklinik oder im Krankenhaus schützt nicht vor einem Schub oder einer weiteren Verschlimmerung der Krankheit.
Man sieht MS-Betroffene, die während ihrer Reha-Massnahme einen Schub erleiden. Und man sieht MS-Betroffene,
denen es am Ende der Reha-Massnahme schlechter geht, als zu deren Beginn.
Das ist kein Vorwurf an die Fachkliniken, wenn die Verschlechterung oder der Schub sofort erkannt und nicht als
"Schwäche" fehlgedeutet werden.
Andere Therapieversuche!
Alternative und Aussenseitertherapien.
Viele MS-Kranke werden von selbst nicht MS-betroffenen Schulmedizinern oft darauf verwiesen, dass sie zu warten
hätten bis ein wirksames, ausreichend erprobtes Mittel gegen die MS gefunden sei. Dies könne höchstens noch 2 Jahre
oder auch etwas länger dauern.
Darauf warten die MS-Kranken nunmehr bereits Jahre und Jahrzehnte, ohne dass sich auch nur ein Silberstreif am
Horizont der Schulmedizin zeigen würde.
Wer an MS erkrankt ist, braucht jetzt Hilfe und nicht die Hoffnung, dass in einigen Jahren doch ein Heilmittel
für die MS oder ein Mittel gefunden wird, das die MS lindern könnte.
Daher ist es kaum verwunderlich, dass viele MS-Kranke sich alternativen und Aussenseitermethoden zu wenden und
sich auch von Scharlatanen, Quacksalbern und sogar Gesundbetern Hoffnungen machen lassen und das Geld dafür aus
der Tasche ziehen lassen.
Wie verhalten im "normalen" Leben!
Von entscheidender Bedeutung ist für MS-Kranke vor allem auch das seelische Gleichgewicht. Wenn es der Seele nicht
gut geht, kann es auch dem Körper nicht gutgehen. Das gilt vor allem und ganz besonders bei MS. Seelische Belastungen
können geradezu einen Schub auslösen.
Daher ist es für MS-Betroffene wichtig, sich vor seelischen Belastungen und Stress zu hüten. MS-Betroffene müssen
einfach lernen "abzuschalten" und sich Dinge, über die man sich normalerweise aufregen würde, gelassener zu sehen.
Das ist sicher leichter gesagt als getan. Aber wenn der MS-Betroffene und die Menschen in seiner nächsten Umgebung
wissen, dass jede Aufregung schadet und an den Dingen im übrigen nichts ändert, kann man das seelische Abschalten
schon trainieren.
Nur auf dies seelische Abschaltenlernen kann sich eigentlich eine evtl. Psychotherapie richten ,und nicht auf
irgendwelche verschütteten Probleme in der Vergangenheit. Vergangene Probleme und Ereignisse kann man nicht
ungeschehen machen. Und MS wird durch die Aufarbeitung von Problemen und/oder Ereignissen in der Vergangenheit
nicht geheilt oder gelindert. Im Gegenteil kann mit der Problemaufarbeitung eine so schwere Belastung gegeben
sein, dass es durch diese Belastung zu einem Schub kommen kann.
MS-Kranke können auch keine grossartigen Zukunftspläne schmieden. Dafür ist die MS zu unberechenbar. Wichtig ist
es vielmehr, in der Gegenwart zu leben.
Weiter sollten MS-Kranke sich nicht impfen lassen. Man sieht immer wieder MS-Betroffene, denen es nach Impfungen
viel schlechter geht. Das kommt dadurch, dass bei MS der Körper anders reagiert.
Auch Wärmeanwendungen wie Fangopackungen und starke Sonnenbestrahlung schaden mehr als dass sie nützen.
Kraftanstrengungen und Training und jegliche Form der Überanstrenung und Erschöpfung führen oftmals zu
Verschlechterungen des Gesundheitszustandes.
Fussreflexzonenmassage sollte ebenfalls nicht angewandt werden. MS ist unberechenbar.
MS-Kranke sollen auch keine Medikamente, die Leidensgenossen gut getan haben, nehmen, denn bei jeder MS
reagiert der Körper anders, und jede MS ist anders.
Ich hoffe, ich konnte eine kleinen Einblick über die MS und ihre Folgen geben.
© 2003-2004 by A.J.
|